Das Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ (MFG 3 „GZ“) ist ein fliegendes Geschwader der Deutschen Marine, welches auf dem Fliegerhorst Nordholz beheimatet ist und dem Marinefliegerkommando untersteht. Das Geschwader ist mit Flugzeugen der Muster Lockheed P-3C Orion und Do 228 LM ausgerüstet.
Der Auftrag des Geschwaders beinhaltet die weiträumige Seeraumüberwachung und Aufklärung, Über- und Unterwasserseekriegsführung, Personal- und Materialtransport, den Such- und Rettungsdienst sowie die Überwachung von Meeresverschmutzungen (Pollution Control).
Geschichte
Unfälle | |||
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Datum | Typ | Kennzeichen | Vorfall |
12. Mai 1966 | Gannet | UA+115 | Absturz bei Kaufbeuren, drei Tote |
24. September 1971 | BR 1150 | 61+20 | leichter Personenschaden |
25. April 1978 | BR 1150 | 61+07 | 2 Leichtverletzte, Lfz Totalverlust |
3. Mai 1985 | BR 1150 | 61+05 | Notlandung, keine Verluste |
3. Dezember 1993 | Mk 88 | 83+01 | Absturz, 2 Tote |
30. Januar 1994 | Mk 88 | 83+16 | Notwasserung, Lfz Totalverlust |
30. Oktober 1999 | Mk 88 | 83+08 | Absturz über See, 1 Toter |
16. Februar 2000 | Mk 88 | 83+14 | Notwasserung, Lfz Totalverlust |
Am 1. Juni 1964 erhielt Fregattenkapitän Paul Kriebel mit dem Aufstellungsbefehl Nr. 128 der Marine den Auftrag, das Marinefliegergeschwader 3 aufzustellen. Den Kern bildete die Marine-U-Jagdstaffel, die bis dahin dem Marinefliegergeschwader 2 (MFG 2) unterstellt und in Westerland auf Sylt stationiert war. Im Oktober wurden Teile der Staffel nach Nordholz verlegt und die U-Jagdstaffel offiziell in 2. Staffel/MFG 3 (2./MFG 3) umbenannt.
Die von Bundespräsident Heinrich Lübke verliehene Truppenfahne wurde am 3. Mai 1965 feierlich übergeben. Am 15. Juli 1965 wurde der erste Prototyp des Seefernaufklärers Breguet Atlantic (BR.1150 Atlantic) nach Nordholz überführt, am 26. Januar 1966 übernahm das Geschwader die erste Maschine des Typs aus der Serienfertigung. Am 30. Juni des gleichen Jahres wurden nach insgesamt über 10.000 Flugstunden die U-Jagd-Flugzeuge Fairey Gannet (Gannet HS Mk4) am 30. Juni 1966 außer Dienst gestellt. Am 1. April 1967 wurde das MFG 3 der NATO unterstellt und am 9. Juli 1967 mit dem Traditionsnamen Graf Zeppelin ausgezeichnet. Aus diesem Anlass übernahm die Stadt Friedrichshafen am 12. Dezember 1967 die Patenschaft über das MFG 3.
Im Jahr 1980 entschied der Bundesminister der Verteidigung, die Westland Mk 88 Sea Lynx-Bordhubschrauber der seegehenden Einheiten in Nordholz zu stationieren, sie bildeten in Folge bis zu ihrer erneuten Ausgliederung die 3. Staffel des MFG 3. 1993 wurde die Inspektion Überleben auf See von der Marinefliegerlehrgruppe integriert.
Im September 1994 wurden zwei Dornier Do 28 und eine Dornier Do 228LM der 2. Staffel des MFG 5 an das MFG 3 übergeben, 2002 bis 2003 durchliefen die Sea Lynx ein umfangreiches Modernisierungsprogramm, so dass im MFG 3 insgesamt 22 Hubschrauber in der Version Mk 88A im Einsatz sind. 2006 erhielt das MFG 3 acht Seefernaufklärer des Typs Lockheed P-3C Orion, welche von den Niederlanden übernommen wurden und die Breguet BR.1150 Atlantic ersetzten. Der letzte Flug einer Breguet Atlantic erfolgte am 20. Juni 2010.
Am 31. August 2012 wurde die erste neue Dornier Do 228NG zur Durchführung von Ölaufklärungsflügen übernommen und die 1991 in Dienst gestellte Do 228-212 ausgemustert. Nach Abschluss des Umzugs des MFG 5 von Kiel-Holtenau nach Nordholz im November 2012 wurden die Sea Lynx-Helikopter an das MFG 5 abgegeben.
Deutschland bestellt fünf Seefernaufklärer P-8A Poseidon
Mit der P-8 wird auch Deutschland in der Lage sein, bei NATO-Übungen im Nordatlantik und in der Nord- und Ostsee die volle Interoperabilität mit anderen P-8A Betreiberländern zu nutzen. Die P-8A bietet wichtige Fähigkeiten zur Erfüllung der kollektiven Verteidigungsverpflichtungen Deutschlands im Rahmen seiner NATO-Mitgliedschaft und seines Engagements für die Verteidigung und Sicherheit der EU, einschließlich des maritimen Bereichs.